Schach und Fotografie

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Zwei Fotografien aus der Serie „the next move“, die ich in Bad Aibling ausstelle.
(c)2016 Thomas Hümmler – München · Grafing

Schach und Fotografie ist der Name der Ausstellung, an der außer mir noch sieben weitere Fotografen und Fotokünstler teilnehmen. Die Vernissage ist am Samstag, den 19. November um 19 Uhr, im Haus 4 des B&O Parkhotels Bad Aibling. Das Grußwort hält Georg Schweiger, Vorsitzender der Schach- und Kulturstiftung G.H.S., zur Eröffnung der Ausstellung spricht der Schachgroßmeister und Zeit-Kolumnist Helmut Pfleger. Des weiteren gibt es eine Lyriklesung von Ulrike Budde; für die musikalische Einstimmung sorgt Leopold Henneberger auf Gitarre.

Ich würde mich freuen, die eine oder den anderen auf der Vernissage zu sehen. Wir haben letzten Samstag die Fotografien gehängt und ich kann nur sagen, es sind durchweg tolle Arbeiten dabei.

Die ausstellenden Künstler sind: Christian Endt, Ottilie Gaigl, Bjarne Geiges, Dominic Hausmann, Peter Hinz-Rosin, Thomas Hümmler, Heidi Schmidinger, Martin Weiand. Die Projektleitung haben Hannelore Sahm und Ingrid Wieser-Kil. Die Ausstellung läuft bis zum 4. Dezember und kann täglich von 9 bis 18 Uhr besucht werden. Das Haus 4 des Parkhotels ist in der Dietrich-Bonhoeffer-Str. 31, 83043 Bad Aibling (im B&O Parkgelände Mietraching). Die Ausstellung findet im Rahmen der Veranstaltung „Schach und Poesie – Schachmotive in Lyrik und Fotografie“ statt. Es gibt einen begleitenden Gesamtkatalog, in dem auch die Ausstellung dokumentiert ist.

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Vorderseite der Einladungskarte

Meine Fotografien, die ich ausstelle

Ich stelle vier meiner 40 Fotografien aus der Serie „the next move“ aus. Im folgenden seht ihr die doppelt belichteten Fotografien mitsamt der Begleittexte.

the next move: aus der Partie Levitsky – Marshall, Breslau 1912(c)2016 Thomas Hümmler – München · Grafing
the next move: 23…Qg3
aus der Partie Levitsky – Marshall, Breslau 1912
(c)2016 Thomas Hümmler – München · Grafing

In der Partie Levitsky – Marshall, Breslau 1912, machte der damals überragende US-amerikanische Spieler Frank Marshall einen der spektakulärsten Züge der Schachgeschichte: Wenn Schwarz seine Dame abzieht, sichert der Angriff 24. ♖c7 ♜f7 25. ♖c8+ ♜f8 26. ♖c7 Weiß das Remis. Es folgte indes 23… ♛g3. Weiß kann die Dame auf drei Arten schlagen, verliert aber in allen Varianten. Weiß gab auf. Die Zuschauer waren von diesem Partieschluss so begeistert, dass sie Goldmünzen auf das Schachbrett warfen.

the next move: aus der Partie Botvinnik – Capablanca, Rotterdam 1938 (c)2016 Thomas Hümmler – München · Grafing
the next move: 30.Ba3
aus der Partie Botvinnik – Capablanca, Rotterdam 1938
(c)2016 Thomas Hümmler – München · Grafing

Die Schachpartie Botvinnik – Capablanca, Rotterdam 1938, wurde am 22. November 1938 in der elften Runde des AVRO-Turniers in Rotterdam gespielt. Sie ist die bekannteste Partie des späteren Schachweltmeisters Botvinnik, ihre Schlusskombination wurde in vielen Schachbüchern abgedruckt. Wenn Schwarz das Opfer mittels 30… ♛e8 ablehnt, führt 31. ♕c7+ ♚g8 32. ♗e7 ♞g4 33. ♕d7 ♛a8 34. ♗d6 zum Gewinn für Weiß. Der sowjetische Meister Grigori Löwenfisch bezeichnete die Partie als Kunstwerk höchsten Ranges.

the next move: aus der Partie Byrne – Fischer, New York 1956 (c)2016 Thomas Hümmler – München · Grafing
the next move: 11…Na4
aus der Partie Byrne – Fischer, New York 1956
(c)2016 Thomas Hümmler – München · Grafing

Die sogenannte „Partie des Jahrhunderts“ bestritten die US-Amerikaner Donald Byrne und Bobby Fischer am 17. Oktober 1956 in der 8. Runde des Rosenwald-Memorial-Turniers in New York. Im 17. Zug opferte Fischer noch glänzend seine Dame und setzte Byrne schließlich im 41. Zug matt. Der sowjetische Großmeister Juri Averbach äußerte über den gerade 13-jährigen Sieger: „Nachdem ich die Partie gesehen hatte, war ich überzeugt, dass der Junge teuflisch talentiert ist.“ Fischer wurde 1972 Weltmeister gegen Boris Spasski.

the next move: aus der Partie Kasparov – Topalov, Wijk an Zee 1999 (c)2016 Thomas Hümmler – München · Grafing
the next move: 24.Rxd4
aus der Partie Kasparov – Topalov, Wijk an Zee 1999
(c)2016 Thomas Hümmler – München · Grafing

Kasparov – Topalov, Wijk aan Zee 1999, ist eine der bekanntesten und meistkommentierten Schachpartien. Der damalige Schachweltmeister Garri Kasparov gewann gegen den späteren FIDE-Weltmeister nach zwei unerwarteten Turmopfern und einer langen Verfolgung des schwarzen Königs. Die besondere Schönheit der Kombination brachte die großmeisterlichen Kommentatoren zu enthusiastischen Ausrufen: „Sie verdient einen Platz im Louvre“ schrieb Larry Christiansen in seinem Buch Storming The Barricades.

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