Welche Optik für die Makrofotografie?

Im Netz gibt es tausende Definitionen, was Makrofotografie ist. Viele Seiten erwähnen eine DIN 19040, die aber nicht mehr existiert. Aber die Definition hält sich: Zwischen 1:10 und 10:1 sei der Abbildungsmaßstab definiert für Nah- und Makrofotografie. Ab einem Abbildungsmaßstab von 1:1 spricht man auch von Mikrofotografie. 1:1 heisst, ein Gegenstand in der Breite des Kamerasensors wird formatfüllend abgebildet.

Manche Kameras haben eine Makrofunktion. Ist das nicht der Fall, gibt es Alternativen. Am besten bilden Makroobjektive ab, sind aber nicht ganz billig. Es gibt/gab sogar Makrozooms, aber üblich sind Festbrennweiten. Sie haben den Vorteil, dass man damit von der Mücke bis zum Elefanten formatfüllend fotografieren kann. Anstelle eines Makroobjektivs kann man jedoch verschiedene andere Lösungen nutzen, u.a. Zwischenringe, Umkehradapter, Nahlinsen und Achromaten.

Umkehradapter

Mit einem Umkehradapter oder -ring wird ein Objektiv über das Filtergewinde mit der Kamera verbunden. Umkehradapter sind preiswert (ab 5 Euro), haben aber den Nachteil, dass Signale von der Kamera, etwa für den Autofokus, nicht durchgeleitet werden und man komplett manuell arbeiten muss. Das heißt auch, dass man zur Entfernungseinstellung die Kamera vor oder zurück bewegen muss. Will man so einen Adapter nutzen, sollte man ihn mit Brennweiten zwischen 20 und 50 mm verwenden.

Zwischenringe

Im Gegensatz zu Umkehradaptern leiten Zwischenringe die Signale von der Kamera weiter ans Objektiv. Man kann also mit dem Autofokus arbeiten. Sie haben allerdings den Nachteil, dass durch den längeren Tubus auch weniger Licht auf den Sensor fällt; das kann man durch höhere ISO oder längere Verschlusszeiten ausgleichen. Zwischenringe bieten meist eine bessere Qualität als Nahlinsen, sind aber dennoch nicht sehr teuer: Sie werden meist als Set angeboten (ab ca. 30 bis 35 Euro).

Zwischenringe und Achromat
Zwischenringe und Achromat

Nahlinsen bzw. Achromaten

Nahlinsen werden auf das Filtergewinde des Objektivs geschraubt. Die Vorsatzlinsen sind relativ günstig (ab ca. 25 Euro). Da sie einen festen Gewindedurchmesser haben, sollte man eine größere nehmen. Diese kann man dann per preiswertem Speedadapter auch auf Objektive mit kleinerem Durchmesser schrauben.

Alternativ kann man zum Beispiel die Ranox-Achromaten (zwischen 50 und 60 Euro) mit Schnappmechanismus nutzen. Sie haben gegenüber den Gewindenahlinsen den Vorteil, dass sie aufgeklemmt werden und so auf viele verschiedene Objektive passen.