Nur einen Augenblick – №059

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Augenblick №059, München, 2014
(c)2015 Thomas Hümmler – München · Grafing

Vater war nicht da und wir hatten kein Essen, wir tranken Wasser aus Pfützen. Die Farbe war schrecklich. Wir gossen es durch unsere Röcke, um ein bisschen von dem Dreck wegzukriegen. Es schmeckte eklig, aber es gab nichts anderes und meine Mutter weinte, wenn sie uns das trinken sah. Wir fühlten uns hinterher schwach, aber das war vielleicht wegen dem Hunger. Mein Herz sehnt sich nach Brot, und jeden Tag zur Schule zu gehen, weil ich wenn Susanna krank ist, mich um sie kümmern muss.

Nyaruot (13) im Flüchtlingslager Leitchuor in Äthiopien

Warum „Nur einen Augenblick“?