Kevin ist vor einigen Jahren aus Afrika geflüchtet. Er war Schüler in einem meiner Sprachkurse. Als wir eines Nachmittags Fußballspielen waren, sah ich die Narben auf seinem Oberkörper: eine Sonne um den Nabel, vielleicht Hütten, Palmen oder Boote.
Das Kunstwerk hat einen ernsten Hintergrund: Als kleiner Junge war Kevin schwer erkrankt, er sprach von „black blood“. Was genau das auf Deutsch sei, wusste er nicht und ich habe es bis jetzt nicht herausbekommen. Es sei aber lebensbedrohlich gewesen. Seine Großmutter kannte die traditionelle Medizin und hat deshalb Voodoo-Zauber angewandt. Teil der Zeremonie und Heilung war das Aufschlitzen der Haut. Kevin muss höllische Schmerzen gehabt haben.
Danke, Kevin, für deine Geschichte und dass ich dich so fotografieren durfte.