Die digitale Revolution rollt. Das Silicon Valley erhebt Anspruch auf die neue Weltregierung. Und Deutschland? Wir sind spät aufgewacht, sagen Marc Beise und Ulrich Schäfer, Leiter der Wirtschaftsredaktion der Süddeutschen Zeitung. Aber es sei nicht zu spät, es mit dem Silicon Valley aufzunehmen.
Zwar haben Internetriesen aus den USA nicht nur unser Denken und Handeln verändert, jetzt wollen sie auch die Macht in der Wirtschaft neu aufteilen. Die digitale Revolution rollt auf uns zu und verändert unsere Wirtschaft und Gesellschaft gewaltiger als die Erfindung der Dampfmaschine, sagen Beise und Schäfer. Selbst traditionelle Bastionen wie die Autoindustrie, den Maschinenbau, den Versicherungs- oder Pharmasektor greift die neue Silicon-Weltregierung an. Und wir hinken im digitalen Wettstreit hinterher. Haben wir unsere selbstbestimmte Zukunft verspielt? Nein! Deutschland hat im digitalen Wettstreit die erste Runde gegen das Silicon Valley verloren. Jetzt ist es Zeit für eine zweite.
Für ihr Buch haben sich die Autoren auf den Weg ins Silicon Valley und zu den deutschen Innovationszentren gemacht. Sie haben genau hingeschaut, aufmerksam zugehört, intensiv analysiert und kommen zu dem Ergebnis: Deutschland hat mit seinen Konzernen, den Weltmarktführern aus dem Mittelstand, dem Wissen aus den Universitäten und dem Elan der wachsenden Start-up-Szene alle Voraussetzungen, im digitalen Zeitalter zu bestehen. Beise und Schäfer identifizieren, worin die Gefahr aus dem Valley eigentlich besteht. Dagegen setzen sie erfolgreiche Beispiele aus Deutschland, mit Produktentwicklungen, die auch die Akteure in den amerikanischen Ideenschmieden in Staunen versetzen. Schließlich entwerfen die Autoren das Szenario einer smarten und offenen Republik und formulieren in einem Zwölf-Punkte-Plan, was sich konkret und zügig in unserem Land ändern muss, damit wir unsere Soziale Marktwirtschaft erfolgreich um die digitale Komponente ergänzen können.
Coverfoto für Deutschland digital
Was so vollmundig und hoffnungsfroh klingt, ist der Pressetext zum Buch „Deutschland digital“, das 2016 im Campus Verlag erschienen. Was mich besonders freut: Das Coverfoto für dieses spannende Buch ist von mir. Ich kann das Buch allen empfehlen, die wissen möchten, wie es um den Wirtschaftsstandort Deutschland bestellt ist. Das Fazit vorweg: Wir Deutschen mögen weniger vom Internet verstehen als die Amerikaner, aber sind seit Jahrzehnten besser darin, Dinge zu produzieren. Das verschafft uns einen entscheidenden Vorteil. Deutschland kann digital.